- Mich interessieren Menschen und ihre Geschichten - seien es biografische Episoden oder die umfassende Erzählung ihres bisherigen Lebens.
- Über Ton, Film und/oder Fotografie dokumentiere ich dieses Erlebte, Erfahrene und Gefühlte und mache damit immerhin einen Ausschnitt davon haltbar.
- Das Aufzeichnen von Erzählungen bietet viel Potenzial und eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Aufnahmen anschliessend zu nutzen - sowohl für ein reales oder digitales Publikum, als auch für verschiedene Sparten der Forschung, nicht zuletzt aber auch für die erzählende Person selbst oder ihre Angehörige.
- Durch meine Tätigkeit für das Zeitzeugenprojekt von ZEITGESCHICHTE AARGAU, mein privates Engagement des Erzählcafés im Altersheim La Résidence in Schaffhausen und viele weitere Anwendungsbeispiele in Museen und Kulturinstitutionen kenne ich verschiedene Ansprüche und Fragestellungen an Geschichten und ihre Träger.
Erzählungen aus dem privaten oder beruflichen Leben, biografische Episoden oder Expertenmeinungen bieten eine Vielfalt an Möglichkeiten, mit ihnen zu arbeiten und aus ihnen zu schöpfen. Meine Erfahrungen aus meiner bisherigen Tätigkeit und meiner derzeitigen Weiterbildung kann ich in folgenden Arbeitsbereichen einsetzen:
In vielen historischen Forschungen ist Oral History als Methode akzeptiert und hat in den vergangenen Jahren immer mehr Verbreitung gefunden. Als Ergänzung zu schriftlichen oder bildlichen Quellen sind Erinnerungen von unschätzbarem Wert, reichern diese audiovisuell an und machen sie oft auch einem breiten Publikum zugänglich.
Wo behördliche Aufsicht oder staatliche Aufgaben fehlen, ist die Überlieferungsbildung von Geschichte oftmals nicht gegeben. Das Aufzeichnen von Erzählungen und Erinnerungen kann beispielsweise spezifisches Handlungswissen für die nächsten Generationen bewahren, auch wenn es nicht mehr angewandt oder aktiv gelebt wird.
Viele private Institutionen wie Vereine oder Kulturorganisationen haben ihre eigene Geschichte nur unzureichend dokumentiert. Video-Interviews mit Personen aus der Gründergeneration oder für die Institution prägenden Figuren können solche Lücken füllen.
Auch ausserhalb eines therapeutischen Kontext kann die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte heilsam sein; dabei können verschiedene Formate oder Ausdrucksformen auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden.
© Nina Kohler, 2024